Was bewegt Werden – Kirstin Drichel / Praxis für Physiotherapie und Heilpraktikerin für Physiotherapie

Dass ich das neue Jahr, zu dem ich allen Lesern meiner Beiträge ganz viel Glück, Gesundheit und Erfolg wünsche, mit einem Profil meiner Selbst starte, liegt in einem Mangel an Interviewpartnern in der hektischen Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr begründet.
Ich bin also mal in mich gegangen und schreibe nun ein Selbstportrait:
Werden ist ein großer Teil meiner Identität. Ich bin hier aufgewachsen, in den Kindergarten und die Grundschule gegangen und erst zur weiterführenden Schule hat es mich nach Kettwig geführt.
Zu dieser Zeit begann die Bodybuilding und Fitnesswelle aus Amerika nach Deutschland zu schwappen, und meine Eltern Bernd und Linde Bayer eröffneten 1983 an der Ruhrtalstraße 38 eins der ersten Fitnesstudios Essens und das Erste in Werden. Bayer‘s Fitnessstudio war eine Institution und unser Familienleben spielte sich ab diesem Zeitpunkt größtenteils dort ab. Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, wie familiär die Anfangszeiten in diesen Studios waren. Jeder kannte jeden, und man hatte jede Menge Spaß beim gemeinsamen Sport. Zu dieser Zeit wollte jeder sein wie Arnold Schwarzenegger und der Zusammenhalt unter den Sportlern war mit Heute nicht zu vergleichen. Dass ich in dieser Community aufgewachsen bin, hat mein späteres Leben dann doch mehr beeinflusst, als ich es zu der Zeit gedacht hätte.
1991 machte ich mein Abitur in Bredeney auf dem Grashofgymnasium und war im Anschluss der festen Überzeugung, dass die Schüler dieser Welt auf mich als Lehrerin gewartet haben. Ich studierte also 8 Semester Englisch und Spanisch auf Lehramt in Duisburg und wurde immer sicherer, dass ich im Gegenzug nicht auf die Schüler dieser Welt gewartet habe.
Nun stellte sich mir die Frage: ziehe ich es trotzdem durch und werde womöglich nicht glücklich damit, oder mache ich etwas ganz anderes?
Da ich auch während des Studiums immer im Fitnessstudio meiner Eltern gejobbt hatte und den Wandel der Zeit miterlebte, der immer mehr den gesundheitlichen Aspekt in den Vordergrund rückte, entschied ich mich, den Wechsel zu wagen und neu zu beginnen.
Ich begann die Ausbildung zur Physiotherapeutin, welche ich 1999 mit Staatsexamen beendete. Im Anschluss arbeitete ich in einer Rehaklinik, und zwei Praxen, bekam meine Zwillingstöchter und startete 2008 als freie Mitarbeiterin für verschiedene Praxen in die Selbständigkeit. An dieser Stelle gilt mein Dank meinem Mann, meinen Eltern und Schwiegereltern, ohne die ich diese Herausforderung mit zwei kleinen Kindern nicht hätte bewältigen können.
In der ganzen Zeit seit Beendigung meiner Ausbildung habe ich mich immer weiter im Bereich Manuelle Therapie spezialisiert, habe jedoch auch andere Zertifikate erlangt und kann heute mit Fug und Recht behaupten, dass mein Beruf meine Berufung ist! Ich gehe jeden Tag gern zur Arbeit!
Am 18. September 2010 war es dann soweit – ich stürzte mich in ein neues Wagnis und eröffnete meine erste Praxis im Erdgeschoss des Hauses an der Ruhrtalstraße 38. Mit im Team, zu dieser Zeit, eine Physiotherapeutin in Teilzeit und meine Jugendfreundin am Empfang.


In der nun folgenden Zeit habe ich Spaß und Freude an meiner Selbständigkeit gehabt und mein Team ist inzwischen auf 6 Therapeuten und 4 Empfangskräfte angewachsen.
Des Weiteren habe ich in der Zwischenzeit die Qualifikation zur sektoralen Heilpraktikerin erlangt, durch die ich die Berechtigung habe, im Bereich der Physiotherapie eigene Diagnosen zu stellen und meine Leistungen nach der Gebührenordnung für Heilpraktiker abzurechnen.
Am 30.11.2013 habe ich dann nebenan in der Ruhrtalstraße 36 meine zweite Praxis eröffnet.
Die Ausrichtung in beiden Praxen liegt auf der Manuellen Therapie, aber durch die verschiedenen Schwerpunkte der Therapeuten werden beinahe sämtliche Bereiche der Physiotherapie abgedeckt. Wir bieten Krankengymnastik, KG-Gerät, PNF (neurologisches Konzept), Manuelle Therapie, D1 (eine kombinierte Heilbehandlung), Manuelle Lymphdrainage, Massage, Fango, Heißluft, sowie im Selbstzahlerbereich Therapeutisches Klettern nach dem Potsdamer Modell (da sind wir im Ruhrgebiet fast die Einzigen!), Personal Training und Gruppenkurse.
Was mir besonders wichtig ist, sind zudem die Hausbesuche. Es gibt immer mehr Patienten, die darauf angewiesen sind und ich habe inzwischen 4 Fahrzeuge im Einsatz, um diese Patienten behandeln zu können.
Rückblickend kann ich sagen, dass ich beruflich den richtigen Weg eingeschlagen habe und bin stolz, glücklich und unendlich dankbar, dass so viele Menschen meinem Team und mir ihre Gesundheit anvertrauen.
Nun zu etwas, was mir auch noch sehr am Herzen liegt, und aus welchem Grunde ich vor einigen Jahren den Posten der zweiten Vorsitzenden des Werdener WerbeRings angenommen habe: Werden, seine Geschäftsleute und Bürger!
Ich brenne für diesen Ort und freue mich, zu sehen was wir hier alles auf die Beine stellen können.
Ja, natürlich könnte es immer noch mehr sein, was man tun kann, aber dafür braucht es Zusammenhalt und Tatendrang und das kann man in der heutigen Zeit leider nicht immer erwarten. Ich weiß nur eins – wenn ich durch den Ort gehe, die hübschen Schaufenster sehe, die Menschen in den Cafés und Restaurants beobachte und merke, wie schön es ist, dass sich hier so viele Menschen kennen und achten, fühle ich mich zu Hause!
Ich werde weiterhin mein Bestes dafür geben, dass ich beruflich nie auf der Stelle trete und weiterhin mit Spaß bei der Sache bin, und dass wir in Werden weiterhin einen Ort haben auf den wir stolz sein können und in dem die Menschen sich wohl fühlen.