Am 1. September 1910, noch zu Kaisers Zeiten, bekam Hans Hartmann, der Ururgroßvater von Silke Kozjak geb. Strötgen, die Ehrenmedaille zur Eröffnung seines Friseursalons überreicht. Seitdem hat sich viel verändert, und Hans Hartmann hätte voller Stolz seinen Bart gezwirbelt. „Immerhin sind wir seit mehr als hundert Jahren in der Heckstraße im gleichen Haus. Nicht viele Unternehmen in Werden können das von sich behaupten…“ so Silke Kozjak.
Das Unternehmen firmiert inzwischen als BessereFriseure, und der alte Werdener Unternehmername „Hartmann“ steht zu Ehren des Gründers und als Verpflichtung für meisterliches Können wieder über dem Unternehmen. Inzwischen betreiben Silke Kozjak und Ihr Partner Peter Funk mit achtzehn engagierten, und fest angestellten, Mitarbeitern drei Friseursalons in Werden – und es ist vor Ort sogar ein vierter Salon in Planung.
„In Werden läuft sowas nicht“ – war die einhellige Meinung. Aber Silke Kozjak hat sich durchgesetzt und im September 2017 ihren exklusiven Männer- und Barber-Saloon im Blauen Haus eröffnet. In rustikalem Ambiente werden von geschulten Barbern und Barberellas Bärte gestützt, rasiert, geschnitten und gestyled. Mit so großem Erfolg, dass Kunden inzwischen weite Anfahrtwege in Kauf nehmen. Silke Kozjak sagt voller Stolz: „An manchen Tagen wissen wir nicht, wohin mit den Kunden. Wir suchen händeringend weitere Männerfriseure und Friseurinnen. Im Gegensatz zu den vielen schwarzen Schafen und Billigfriseuren in der Branche beuten wir unsere Mitarbeiter nicht aus. Bei uns gibt es feste Arbeitsverträge, geregelte Arbeitszeiten und wir bezahlen unsere Spezialisten und Expertinnen weit über Tarif. BessereFriseure ist für uns nicht nur ein hohler Begriff, sondern seit mehr als 100 Jahren Ansporn und Verpflichtung.“
Schlafen Friseure gern länger?
Kaum jemand weiß, warum die Mehrzahl der Friseure an Montagen geschlossen haben.
Früher, also noch zu Kaisers Zeiten, wurden Männer vor dem Sonntags-Kirchgang und an Feiertagen rasiert. Das ist inzwischen Geschichte, aber viele Friseure genehmigen sich, vielleicht aus Unwissenheit, oder Nachlässigkeit, den freien Montags-Friseur- und Langschläfertag. „Auch die Unsitte, um 18.00 Uhr den Salon abzuschließen und arbeitende Kunden durch verschlossene Türen abzuweisen, ist nicht nur in Werden weit verbreitet.“
Silke Kozjak bereitete dieser, in ihren Augen, verschlafenen Lethargie ein Ende. Sie hat ihre Betriebe von Montag bis Freitag bis 20.00 Uhr und an Samstagen bis 16.00 Uhr geöffnet. „Damit schaffen wir Arbeitsplätze, und sichern die Attraktivität der Werdener Heckstraße, oder um Julia Roberts in dem Film ‚Pretty Woman‘ zu zitieren: ‚Kunden sind nicht für Läden da, sondern Läden für Kunden‘.“
In Zukunft plant Silke Kozjak neben vielen Aktionen, auch den Bitcoin als innovatives Zahlungsmittel in ihren Betrieben einzuführen. Mehr dazu wird noch nicht verraten…
Den von Silke Kozjak konzipierten Werden Taler kann man in den Salons genauso zur Zahlung einsetzen wie die Kreditkarte.
Wie man bei dieser Vollblut-Geschäftsfrau sieht, können Geschäftsleute, auch in kleinen Orten und Stadtteilen durchaus Großes erreichen. Wichtig ist, wie bei allem im Leben: Mut, Power, Spaß am Beruf und gute Ideen.
Mich hat unser Gespräch sehr überrascht und beeindruckt!