Was bewegt Werden – Dirk Uhlenbrock / Erste Liga

Wer das Büro für Gestaltung im Löwental betritt, ist zuerst einmal überwältigt von den Eindrücken, die auf ihn einprasseln.
Dirk Uhlenbrock, der kreative Kopf der in diesen Räumlichkeiten seiner Arbeit nachgeht, lebt hier nämlich seine Sammelleidenschaft aus. In den Regalen stehen die unterschiedlichsten Figuren, von Comic- bis zu Sympathiefiguren von Firmen, die Simpsons, Popeye, Ugly Dolls – wenn ihm etwas gefällt, greift er zu. Sich in dieser Umgebung aufzuhalten, macht schon großen Spaß!
Hier ist Dirk Uhlenbrock, der in seiner beruflichen Laufbahn bereits einige Stationen hinter sich hat, und Anfang 2018 eingezogen ist, angekommen.


Studiert hat er Kommunikationsdesign in Wuppertal, wo er dann bereits während des Studiums mit zwei Kommilitonen eine Agentur gegründet hat. Begonnen hat er mit Logos, Geschäftspapieren, Faltblättern und einigen kleinen Websites. Durch die Weiterentwicklung und unterschiedliche Lebensplanung der Geschäftspartner trennen diese sich dann nach einiger Zeit und er begann im Jahre 2009 an der Ruhrtalstraße zu arbeiten.
Seine Arbeit besteht zum großen Teil darin, dass er Dingen ein grafisches, visuelles Gesicht gibt. Er gibt gern Dingen eine Form, die etwas transportieren und Substanz haben. Deshalb ist auch Werbung nichts für ihn, da er keine Sachen verkaufen will, von denen er nicht überzeugt ist.
Bevorzugt arbeitet Dirk Uhlenbrock mit Vektorgrafiken. Es macht ihm Spaß, mit Flächen zu arbeiten. Die Vektorgrafiken nimmt er bei seiner Arbeit oft als Basis, um sie dann hinterher zu bearbeiten.
Nachdem er mehrere Jahre für Thomas Schmitz gearbeitet hatte, fragte ihn dieser 2009, ob er mit ihm eine Firma gründen wollte. Thomas Schmitz wollte sich zu seinem eigentlichen Geschäft, dem Buchhandel, mehr der Verlagswelt und den Buchhandelskollegen öffnen. Da Dirk Uhlenbrock erfolgreich die Werbemaßnahmen für die Buchhandlung umgesetzt und alles in grafische Form gebracht hatte, begannen die beiden nun, ‚Schmitzkatze‘ zu konzipieren. Dieses Medium ist sehr viel mehr als Werbung, sondern beinhaltet Buchempfehlungen der Mitarbeiter der Buchhandlungen Schmitz, sowie Berichte von Thomas Schmitz über Dinge die ihn umtreiben. Zudem gibt es seit 7 Jahren ein weiteres gemeinsames Projekt. Der Kilifü – ein Führer durch die Kinder- und Jugendbuchproduktion eines Jahres, wird seit 7 Jahren herausgegeben und schon der Einband lässt sofort erkennen, wer für die grafische Umsetzung verantwortlich ist.
Da Dirk Uhlenbrock vom Zeichnen kommt, freut er sich besonders, dass er in den letzten Jahren anlassgegeben wieder mehr illustrieren und gestalten kann.
Sein Klientel reicht vom kleinsten Ein-Mann-Betrieb bis zum weltweit operierenden Unternehmen. Es sind die unterschiedlichsten Kunden, mit den unterschiedlichsten Anforderungen. „In dem Beruf ist es immer auch ein Stück weit Unternehmensberatung, wenn man einen Auftrag umsetzen will. Man muss die Philosophie eines Unternehmens kennen und der Idealfall ist, dass man mit dem Auftraggeber Hand in Hand geht.“
Der kreative Kopf hat nie aquiriert, sondern alle Aufträge durch Empfehlungen erhalten. Die Kunden haben manchmal einfach online etwas gesehen, und kommen dann deshalb mit ihren Wünschen. Für die Umsetzung gibt es die unterschiedlichsten Optionen: Normale Druckerei bis zu Letterpress (hochwertige Druck- und Prägearbeiten). Die Zusammenarbeit mit der Druckerei Letterjazz macht ihm besonders viel Spaß, da das handwerkliche Druckkunst mit hochwertigen Materialien ist.
Dirk Uhlenbrock betreut Firmen immer projektbezogen, daher gibt es für den Unternehmer keine Sicherheiten. Meistens gibt es ein Problem, für das eine Lösung gefunden werden soll. Daher sind die Schmitzkatze, der Kilifü und eine Zeitung in Koblenz, die er regelmäßig betreut seine Konstanten.
Der neue Standort im Löwental jedoch bringt, seit seinem Umzug dorthin, plötzlich interessierte Laufkundschaft, die sich von den großen Fenstern angezogen fühlen und beim Blick in das spannende, farbenfrohe Büro wissen wollen, was dort vor sich geht. Es entwickeln sich immer wieder tolle Gespräche und Kontakte.
Sein jetziges Büro empfindet Dirk Uhlenbrock schöner als jedes davor.
Auch ich bin beeindruckt von den tollen Dingen, die man hier findet. Es gibt neben alten Zeichenschränken seines Onkels, einem Kunstschmied, und alten Bleisatzschränken aus einer Druckerei sogar eine alte Glastheke, die früher bei Fiegenschuh stand und die er gerettet hat, als Bläsing aufhörte. Eine Waage und ein altes VeGe Schild aus dem kleinen Edeka-Laden, den der Schwiegervater früher in Holsterhausen führte und unglaublich viele Bücher begeistern mich und die Menschen die hereinkommen.
Bücher waren immer schon eine Leidenschaft von Dirk Uhlenbrock. Er hat sich als Student lieber zwei Wochen nur von Spaghetti ernährt, als auf den Kauf eines teuren Buchs zu verzichten.
An Werden gefällt ihm der dörfliche Charakter. „Man hat kurze Wege und es gibt immer die Möglichkeit, ein Schwätzchen zu halten.“
Fischlaken ist seit 18 Jahren sein Wohnort. Dort „auf dem Land“ fand er nach langer Suche mit seiner Frau und den 6 Kindern eine Heimat. Für so eine große Familie war es bereits damals ein Riesenproblem, passenden Wohnraum zu finden. Hilfe bekam er von Herrn Maas, der viel Verständnis für Familien mit Kindern zeigte und ihnen ein Haus vermietete. Ein Glücksfall, denn dadurch ist in Werden ein wirklich besonderes Büro für Gestaltung entstanden und geblieben.

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