Das Café Werntges kann man zurecht als eines der Werdener Traditionsbetriebe bezeichnen!
Gegründet im Jahre 1962 von Heinz Werntges als reiner Konditoreibetrieb im elterlichen Haus in der Hufergasse, wurden dort die von ihm produzierten Torten und Gebäcke von seiner Frau Agnes verkauft.
Als sich in Werden herumsprach, dass dort hervorragende Backwaren verkauft wurden, wünschten sich immer mehr Kunden ein Café, wo man die Torten dann vor Ort verzehren konnte.
Im Jahre 1976 wurde dieser Kundenwunsch umgesetzt und Agnes und Heinz Werntges eröffneten in der Grafenstraße 38 das Traditionscafé, welches den Kunden einen Gastraum, eine größere Verkaufstheke und sogar ein Straßencafé im Sommer bot.
Zu der großen Auswahl an Torten und Gebäck wurde das Sortiment nun erweitert und es gab von da an noch Teegebäckbilder und Spezialtorten.
Diese erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit und ganz besonders der „Abraham“ wird vielfach zum 50. Geburtstag verschenkt.
Was es mit dieser Tradition in Werden auf sich hat, kann man auf einem gerahmten Dokument an der Wand im Café erfahren. Das zu erklären, würde den Rahmen sprengen, aber es lohnt sich, sich das einmal durchzulesen.
Der Geschäftsbereich mit den außergewöhnlichen Torten und Gebäckbildern entwickelte sich mit der Zeit so stark, dass 1990 die Motivtorten und Gebäckbilder einen eigenen Showroom und Beratungsbereich im Stammhaus in der Hufergasse bekamen.
Dort konnte die Kundschaft in ruhigerer Umgebung umfassend beraten werden.
Dies übernahm dann Heinz und Agnes‘ Tochter Barbara Werntges, die kurz vor der Eröffnung des Spezialitätengeschäftes ihre Meisterprüfung abgeschlossen hatte.
Als die Senioren sich langsam zurückziehen wollten, übernahm Barbara Werntges im Jahre 1993 die Verantwortung über den Gesamtbetrieb. Ihr Mann Frank Tefert unterstützt sie seit 1994 und übernahm mit der Koordination der immer größer werdenden Nachfrage an den Produkten sowie des großen Mitarbeiterstammes und den dazugehörigen Aufgaben eine verantwortungsvolle Position im Betrieb.
Es blieb also auch während des Wachstums des Betriebs in Familienhand.
Im Jahre 1998 erweiterte Frank Tefert den Geschäftsbereich der Spezialtorten und sorgte dafür, dass die Kunden diese zukünftig auch im Internet bestellen konnten.
Für Interessenten: www.TraumTorten.de
Die Torten werden inzwischen in die ganze Welt geliefert und auch viele Stars, bekannte Fußballspieler und Prominente bestellen die Torten gern zum Versand an Freunde, Geschäftspartner oder als Dankeschön.
Es wurde sogar schon einmal eine Torte für 1200 Personen, die von einer großen Firma bestellt wurde, extra persönlich nach Colmar geliefert.
Eine besondere Geschichte erzählte mir Frank Tefert zu einer Mops-Torte, die für Loriot bestellt wurde: Viktor von Bülow, alias Loriot, war so begeistert von der Torte, dass seine Sekretärin Fotos von der Überreichung und Dankesworte sendete und ausrichten ließ, dass er es erlaube, mit dem Bild zu werben, da die Torte wirklich ausgesprochen schön sei.
Das spricht doch für sich!
Inzwischen wurde es im Stammhaus für den Verkauf zu eng, und so gab es im April 2013 einen erneuten Umzug in den neu geschaffenen Tortenladen in der Grafenstraße 36, in direkter Nachbarschaft des Cafés.
Hier wurde vorher aufwändig renoviert und mit neuen Fenstern und Böden eine tolle Atmosphäre geschaffen, die viele Menschen dazu bringt, lange am Schaufenster zu verweilen, oder die Torten drinnen aus der Nähe zu betrachten.
Nun werden dort auf 110 Quadratmetern mehr als 200 Motiv und Hochzeitstorten ausgestellt.
Hier sind zudem immer mindestens zwei Beratungskräfte vor Ort, um dem Kunden bei der Auswahl der Torten mit Fotomaterial sowie Geschmacksproben behilflich zu sein.
Zudem gibt es hier auch ein kleines Café mit hervorragendem Cappuccino aus Bio und Fairtrade Rohstoffen, Cupcaces und vielem mehr.
Was Werntges so besonders macht ist die Flexibilität, die aufgrund der etwa 20 festen Mitarbeiter und der rund 30 Aushilfen, gewährleistet werden kann. Was heute bis 12.00 Uhr bestellt wird, kann morgen versendet werden, oder nach telefonischer Absprache sogar am gleichen Tag noch abgeholt werden.
Im Stammcafé beeindruckt ein ganz besonderer Charme die Kunden. Hier entschieden sich die Eheleute Werntges/Tefert vor einigen Jahren ganz bewusst gegen eine Renovierung.
„Es gibt enorm viele Stammgäste, die die Einrichtung genau so mögen wie sie ist“, so Frank Tefert. „Es gab sogar einmal eine Frau, die das Café betrat und mit den Worten ‚das sieht ja immer noch so aus wie vor 30 Jahren!‘ anfing zu weinen. Die Kunden sagen immer, dass es ist, wie nach Hause zu kommen. Quasi wie ein zweites Wohnzimmer.“
Besonders beliebt bei den Kunden ist die Waddische Appeltate, Sanani (Mokka-Buttercreme mit Baiserböden) und der Plumcake (unterschiedliche Teige mit Früchten und Kirschwasser).
Die Mitarbeiter im Café arbeiten zum Teil bereits seit 25 Jahren dort, und es gibt Kunden, die jeden Tag zum Frühstück kommen.
Sogar Helge Schneider habe ich dort schon mal beim Frühstück entdeckt!
Neben Demeter Biobrötchen von Troll gibt es Landeier von Hühnern aus artgerechter Haltung aus dem Münsterland.
Dieses Ideal zieht sich durch alle Bereiche des Betriebs.
Auch wird der Obstsalat frisch zubereitet und es gibt einen kleinen Mittagstisch.
Hier ist es besonders beliebt, dass es bodenständige Gerichte wie Grünkohl und Königsberger Klopse auf der Speisekarte gibt.
Alles in Allem kann man wohl getrost sagen, dass Werntges aus Werden nicht wegzudenken ist!