Was bewegt Werden – Sandra Kleine-Brink / Paule

Am 14. Januar 2020 besteht der Kinder-Second-Hand Laden Paule nun schon ein Jahr!
Die Inhaberin Sandra Kleine-Brink ist glücklich, die Entscheidung für dieses, im Werdener Ortskern bis dahin nicht existierende Konzept getroffen zu haben.
Nachdem sie 21 Jahre die Kita Wunderwelt auf dem Gelände der Ruhrlandklinik in Heidhausen geführt hatte, wurde der Mietvertrag gekündigt und die Kita musste schließen.
Da es sich hierbei um eine private Kita handelte, in der viele Ehrenamtler mithalfen, ist es der Elterninitiative nicht gelungen, eine bezahlbare Immobilie im Essener Süden zu finden.
Frau Kleine-Brink stand also vor einem Neuanfang.
Sie schaute sich die ausgeschriebenen Stellen für Erzieher an, aber nach 21 Jahren Elterninitiative konnte sie sich mit den Anforderungen und Neuerungen nicht so richtig anfreunden.
Da sie 2018 mit ihrer Familie nach Werden gezogen war, kam sie immer wieder an dem leeren Ladenlokal an der Abteistraße 16 vorbei, welches in ihr die Idee reifen ließ mit einer, für Werden sehr innovativen Idee, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen.
Ihr langjähriges Faible für Flohmarktsachen und die Tatsache, dass sie Mutter eines Sohnes ist (Paul – heute fast 10 Jahre alt und letztendlich Namensgeber für ihr Geschäft) brachten sie zu dem Ergebnis, dass in Werden ein Laden für Kinder-Secondhand-Kleidung mit Regalen für Flohmarktsachen definitiv noch fehlte.
„Dem Mutigen gehört die Welt“ sagt sie lachend, und bemerkt, dass es in Werden so viele Familien mit Kindern sind, die sich über das Geschäft sehr gefreut haben. „Viele Eltern ziehen gebrauchte Kleidung vor, da diese schon mehrfach gewaschen wurde und die chemischen Bestandteile in den Stoffen so nicht mehr vorkommen.
Heute muss man sich ja häufig mit Allergien auseinandersetzen und da ist Neuware nicht immer die richtige Wahl“ setzt Frau Kleine-Brink nachdenklich hinzu.
Zudem sind die Werdener Eltern sehr umweltbewusst und finden zu großen Teilen, dass Kleidung ruhig weiterverwendet werden sollte, wenn ein Kind herausgewachsen ist.
Sie nimmt die Sachen nur in einwandfreiem Zustand für 3 Monate in Kommission. Danach wird Halbe-Halbe gemacht und die Sachen, die nicht verkauft wurden werden wieder mitgenommen. Verkauft wird nur Markenware, da sich im Second-Hand Bereich etwas anderes nicht lohnt.
Als der Kinderladen „Kurz und Klein“ in der Grafenstraße schließen musste, hat Sandra Kleine-Brink Restware, also Schuhe, Strumpfhosen und Kleidung übernommen und verkauft die Sachen nun für die Hälfte.
Für den kleinen Laden ist die Auswahl überraschend groß: von Größe 50 bis 146 findet man hier alles, was man an Kleidung fürs Kind braucht. Sogar ganz kleine Frühchensachen sind dabei. Neben Kleidung gibt es noch Schlafsäcke und Fußsäcke. Nur Unterwäsche wird nicht angeboten.
Die Flohmark-Regale sind auch ein interessantes Konzept: man kann einen oder mehrere Regalböden für je 20,-€ pro Monat mieten und diesen dann mit allem füllen, was man gern verkaufen möchte.
Hierbei geht es nicht um Kindersachen, sondern Deko-Gegenstände, Karten, Selbstgenähtes, Sammelgegenstände, Bücher oder was man sonst noch so an den Käufer bringen möchte.
Das wird sehr gut angenommen und so ist es auch für Menschen ohne Kinder, oder deren Kinder schon größer sind interessant, einfach mal herein zu schauen.
Am 14. Januar, dem Jubiläumstag gewährt die Inhaberin von Paule 10% auf Kleidung und Schuhe.
Alles in Allem ist es Sandra Kleine-Brink gelungen, ihrem kleinen Geschäft ihren eigenen Stempel aufzudrücken und den Kunden eine wirklich große Auswahl ausgesprochen hochwertiger Kinderkleidung anzubieten.